Wir tauschen uns in der Gruppe darüber aus, was euch gerade beschäftigt, interessiert, umtreibt oder wozu ihr euch eine Lösung oder ein verändertes Verhalten wünscht. Wenn etwas dabei ist, was in vielen resoniert, bereite ich dazu den nächsten Gruppenabend vor. Darüber hinaus versende ich einmal im Monat eine Einladungsmail an die Gruppe, in der man mir auch noch bilateral Themenwünsche mitteilen kann. Und ansonsten wähle ich auch einfach schon mal Themen aus, von denen ich denke, dass sie hilfreich für alle sein könnten, weil sie die Kraft der Gewaltfreien Kommunikation so prägnant vermitteln (z.B. Umgang mit Ärger, Nein sagen, Bedürfnisse herausfinden, Kompromisse schließen...)

Schlimm ist daran gar nichts. Es ist nur nicht sonderlich konstruktiv und lässt keinen Raum für gegenseitiges Verständnis. Marshall Rosenberg, der Begründer der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) hat genau wegen dieser abwertenden, verurteilenden, moralisierenden, trennenden Tendenz in unserer Kommunikation nach Alternativen gesucht. Und sie gefunden. Angesichts der Tatsache, wie sehr unsere Gesellschaft aktuell gespalten ist, halte ich die Gewaltfreie Kommunikation als eine leicht anzunehmende Haltung, die jede*r von uns jeden Tag anwenden und etablieren kann .

Nein, überhaupt nicht! Unsere Gruppe lebt von der Diversität zwischen leisen und lauten Charakteren, intro- und extrovertierten Personen, proaktiven und beobachtenden Teilnehmer*innen. Jede*r bringt sich so ein, wie er oder sie mag. Das schöne ist, dass es wunderbar klappt und wir quasi live und in Farbe erleben , Andersartigkeit als etwas positives zu sehen.

Kurze Antwort: Nein. Ich mochte sie in meiner eigenen Ausbildung zur Trainerin der GFK nicht, da mir oft der Mehrwert der konstruierten und künstlichen Rollenspiel-Settings für meinen Alltag fehlte. Ich bin ein methodisch und didaktisch kreativer Kopf und lasse mir ständig Übungs- und Interaktionsformate einfallen, die zum jeweiligen Thema am besten passen.

Das war 2012 . Als ich mit 30 anfing zu begreifen, dass ich aus einer sehr gewaltvoll kommunizierenden Familie komme und sich bestimmte Konflikte wie ein Kaugummi durch mein Leben ziehen. Ich wollte wissen, wie das auch anders geht und ob es Gegenkonzepte gibt zu dem, wie ich kommunikativ sozialisiert wurde. Seit 13 Jahren praktiziere ich die GFK nun in meinem Leben - beruflich und privat. Richtig spannend wurde es noch mal, als ich Mutter wurde. Seitdem erfahre und erlebe ich jeden Tag, wie einfach und wunderbar die GFK mit Kindern funktioniert und wie leicht es dadurch sein kann, die eigenen alten Erziehungsschuhe auszuziehen und Verständnis, Klarheit, Gelassenheit und innere Ruhe ins Familienleben zu holen.